In unserem Whitepaper Website Trends 2025 hatten wir uns bereits mit diesem Trend-Thema befasst: Voice User Interfaces (VUI). Diese sprachgesteuerten Nutzeroberflächen revolutionieren gerade die Art, wie wir mit digitalen Anwendungen interagieren. Statt Tastatur und Maus für die Navigation zu verwenden, genügt allein unsere Stimme zum Surfen im Web oder der Nutzung von Apps. Die Technologie hat längst Einzug in unseren Alltag gehalten, sei es im Smart Home oder als unser Begleiter im Auto. Für Unternehmen kann es daher sehr sinnvoll und interessant sein, VUI in ihre Webangebote zu integrieren – für bessere Nutzererfahrung, mehr Barrierefreiheit und Wettbewerbsvorteile.
Was ist ein Voice User Interface (VUI)?
Ein VUI erlaubt die Steuerung digitaler Anwendungen per Spracheingabe. Nutzer können über diese direkt per Sprachbefehl Inhalte abrufen, navigieren oder Aktionen auslösen. Bekannte Beispiele sind Sprachassistenten wie Alexa, Siri, Google Assistant oder auch Chatbots mit Sprachintegration. VUIs kommen mittlerweile aber auch im E-Commerce, Kundenservice, E-Learning oder im Gesundheitswesen zum Einsatz. Ein gutes Beispiel ist hier die TK Smart Habits App der Techniker Krankenkasse. Die Alexa-gestützte App soll Nutzer auf moderne und interaktive Weise bei der Implementierung gesunder Routinen in den Bereichen Bewegung, Ernährung und Entspannung helfen.
Grundlagen erfolgreicher Sprachsteuerung
Der Ursprung von VUI reicht zurück bis in die 1960er Jahre. Mit dem „Shoebox“-Projekt gelang es erstmals, Spracheingaben zu verarbeiten. Seither hat sich VUI durch Fortschritte in Künstlicher Intelligenz, Spracherkennung und Natural Language Processing (NLP) rasant weiterentwickelt. Damit Sprachinteraktionen reibungslos funktionieren, sind folgende Prinzipien zentral:
- technologische Umsetzung – Schlüsseltechnologien wie automatische Spracherkennung (ASR), Text-to-Speech (TTS) und Natural Language Processing (NLP) sind die Grundlage, damit Sprachsteuerung funktioniert.
- intuitive Nutzerführung – Die Stimmeingabe muss intuitiv sein. Design und Anwendung müssen daher perfekt auf Zielgruppe, Nutzungskontext und sprachliche Gewohnheiten der Nutzer abgestimmt sein.
- Kontextverständnis – VUIs müssen erkennen, worauf sich ein Sprachbefehl bezieht. Das erfordert auch die Einbindung vorheriger Aussagen oder aktueller Situationen und Umstände (z. B. Uhrzeit, Standort).
- Dialogführung – Wie ein persönlicher Gesprächspartner sollte auch ein VUI in der Lage sein, bei Bedarf Rückfragen zu stellen, Antworten sinnvoll zu strukturieren und adressierte Probleme oder Aufgaben im Dialog zu klären.
Wie profitiert Deine Website von VUI?
Die Nutzung von Sprache zur Steuerung digitaler Dienste nimmt rasant zu. Studien von PricewaterhouseCoopers und Google zeigen, dass insbesondere mobile Nutzer und jüngere Zielgruppen Voice bevorzugen. Aber Sprachsteuerung ist nur spannend, um junge Nutzer zu erreichen. Hier sind viele weitere Vorteile für Deine Website:
- Barrierefreiheit – Menschen mit Sehbehinderungen oder motorischen Einschränkungen erhalten (leichteren) Zugang zu Deinen Inhalten.
- bessere Nutzererfahrung – Freihändige, intuitive Interaktionen sind ideal für mobile Nutzung von unterwegs.
- höhere Verweildauer & Engagement – positive Nutzererlebnisse können die Verweildauer auf Deiner Website erhöhen, wenn Inhalte leicht per sprachgesteuerter Navigation zugänglich sind.
- Wettbewerbsvorteil – Sprachsteuerung wird langfristig betrachtet sicherlich ein Standard – wer hier früh handelt, positioniert sich als innovativer Vorreiter.
- SEO-Vorteile durch strukturierte Daten – Eine Ausrichtung auf Voice Search begünstigt indirekt auch das Ranking von Webseiten, da diese für funktionale Sprachanfragen wie auch für Suchmaschinen eine klare Struktur und kurze Ladezeiten aufweisen müssen.
Aktuelle Herausforderungen
Noch sind VUI-Technologien nicht vollständig ausgereift. So einige Stolpersteine gilt es daher, noch aus dem Weg zu räumen. Neben einem nicht unerheblichen Entwicklungsaufwand müssen sich Sprachdialogsysteme heute insbesondere noch folgenden Hürden stellen:
- problematische Spracherkennung bei Dialekten oder störenden Umgebungsgeräuschen
- hohe Abhängigkeit von stabilen Internetverbindungen
- Datenschutzbedenken und Sensibilität gegenüber Voice-Daten
- kontextbezogene Antworten oft schwieriger als bei Textdialogen
Ausblick: Die Zukunft von VUI
Trotz aller noch bestehenden Herausforderungen haben sich Voice User Interfaces als logische Erweiterung unserer digitaler Interaktion positioniert. VUIs sind dabei keine vollständige Alternative zu grafischen Oberflächen, sondern vielmehr ein starkes Ergänzungswerkzeug – besonders in einer zunehmend sprachgesteuerten, mobilen Welt.
Wer also heute schon erfolgreich auf Sprachsteuerung setzt, punktet dabei nicht nur in Sachen Barrierefreiheit und Nutzerfreundlichkeit – sondern auch beim Thema Innovation. Ein durchdachtes VUI-Konzept kann die Markenwahrnehmung nachhaltig stärken und die Reichweite unter neuen Zielgruppen ausbauen.
Sicher ist: KI-getriebene Sprachanalyse und die weitere Zunahme vernetzter Systeme über verschiedene Geräte hinweg werden ihren Beitrag dazu leisten, dass wir in den kommenden Jahren spannende Weiterentwicklungen im Bereich VUI erwarten dürfen.
Wo setzt Du bereits VUI-Technologie ein? Und wo siehst Du Grenzen für den Einsatz Voice User Interfaces? Teile mit uns Deine Erfahrungen und Lessons Learned. Wir freuen uns auf Deinen Kommentar!
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