Wusstest Du, dass Du auch Verantwortung für Webinhalte auf Drittseiten innehältst?

Schon gewusst? So haftest Du auch für externe Webinhalte

Weißt Du ganz genau, auf welchen Bewertungsplattformen, öffentlichen Verzeichnissen und Suchmaschinen Dein Unternehmen gelistet ist? Und wie (oft) prüfst Du diese Inhalte auf Korrektheit und Aktualität?

Und was passiert, wenn falsche oder irreführende Informationen über Dein Business online sichtbar sind, ohne dass Du diese Inhalte selbst veröffentlicht hast? Viele wissen dabei nicht, dass Unternehmen auch für genau solche Inhalte haftbar gemacht werden können, selbst wenn sie von Dritten eingestellt wurden. Dieser Beitrag beleuchtet, wie Du Dich vor rechtlichen Risiken aber möglichen Reputationsschäden durch Falschinformationen schützen kannst.

Unternehmen in der Verantwortung für fremde Inhalte

Es gibt zahlreiche Fälle, in denen Unternehmen für Online-Inhalte auf externen Seiten eine gewisse Verantwortung tragen – sei es aus Reputationsgründen oder aufgrund möglicher geschäftlicher Auswirkungen. Selbst Inhalte, welche Organisationen nicht direkt kontrollieren, sollten durch ein proaktives Monitoring verfolgt und auf problematische Inhalte schnell reagiert werden. Hier sind einige typische Beispiele externer Plattformen, die möglicherweise Informationen zu Deinem Unternehmen beinhalten:

Bewertungsportale & Social Media

Internetnutzer bewerten Unternehmen regelmäßig auf Plattformen wie Google Reviews oder Trustpilot oder äußern ihre Meinungen und Erfahrungsberichte über Social-Media-Kanäle wie Facebook, X oder Instagram. Solche Posts können das Unternehmensimage stark beeinflussen. Nur wer diese Kanäle aktiv verfolgt, hat die Chance, sich für konstruktives Feedback zu bedanken, Missverständnisse aufzuklären oder auf diffamierende oder falsche Behauptungen hinzuweisen.

Branchenverzeichnisse & Partner-Websites

Insbesondere für große Unternehmen kann die Anzahl an verlinkenden Branchenverzeichnissen, Partnerseiten oder Affiliate-Websites enorme Ausmaße annehmen. Werden diese Einträge nicht aktiv gepflegt, besteht das Risiko, dass veraltete oder falsche Informationen – Adressen, Telefonnummern oder Produktdetails – gelistet werden. Das stiftet Verwirrung bei Kunden und schädigt deren Vertrauen. 

Pressemitteilungen & Medienberichte

Kommunikationsabteilungen kämpfen oft um die Aufmerksamkeit der Medien, wenn Produktneuigkeiten oder wichtige Änderungen im Unternehmen anstehen oder durch Berichte, Interviews oder Pressemitteilungen die Sichtbarkeit erhöht werden soll. Auch diese Inhalte bleiben lange im Netz auffindbar und liegen außerhalb der direkten Kontrolle von Unternehmen.

Foren & Blogs

Auch über Foren oder auf Blogs können Dritte Inhalte über Unternehmen publizieren, die nicht korrekt oder missverständlich sind. Besonders problematisch sind falsche Tatsachenbehauptungen oder negative Erfahrungsberichte, die weiterverbreitet werden. Nicht immer sind die Betreiber hier für eine höfliche Kontaktaufnahme mit Bitte um Korrektur erreichbar oder kooperativ.

Risiko Vertragsstrafe im Fall einer Unterlassungserklärung

Werfen wir einen Blick auf einen Sonderfall, der vor allem rechtliche und damit möglicherweise auch finanzielle Konsequenzen mit sich bringt. Die Rede ist von möglichen Rechtsverletzungen, die mit der Unterzeichnung einer Unterlassungserklärung einhergehen – zum Beispiel im Rahmen von Urheberrechtverletzungen durch widerrechtliche Nutzung von Markennamen oder Bildern. Wird in einer solchen Unterlassungserklärung auch eine Vertragsstrafe bei Zuwiderhandlung vereinbart, dann setzt dies Unternehmen enorm unter Druck, wenn beanstandete Inhalt möglicherweise auch weiterhin online auffindbar ist.

Hiermit verbundene Strafen gehen schnell in die Tausende. Die Verfolgung solcher möglichen Verletzungen ist oft monetär motiviert durch Anwaltskanzleien, die sich genau hierauf spezialisiert haben. Daher ist es wichtig, im Fall einer akuten Unterlassungserklärung sofort und sorgfältig sicherzustellen, dass sämtliche falsche, widerrechtliche Inhalte vollständig entfernt oder korrigiert werden – und zwar nicht nur auf der eigenen Website, sondern auch in allen öffentlich zugänglichen Websites und Verzeichnissen.

Tipps zum Finden & Entfernen falscher Online-Inhalte

Um Dein Unternehmen vor den potenziellen Risiken schützen, die mit externen Inhalten zu Deiner Organisation oder Marke einhergehen, ist proaktives Handeln erforderlich. Hier sind einige wertvolle Tipps, wie Du Deine Online-Reputation schützt und rechtliche Fallstricke vermeidest:

Monitoring von Verzeichnissen und Plattformen

Überprüfe regelmäßig Branchenverzeichnisse, Bewertungsplattformen und soziale Netzwerke auf Erwähnungen Deines Unternehmens. Das klingt überwältigend? Tools wie Google Alerts oder spezielle Monitoring-Software wie Meltwater automatisieren die Überwachung relevanter Einträge.

Sofortige Reaktion auf Falscheinträge

Triffst Du tatsächlich auf einen falschen Eintrag oder eine irreführende Bewertung, ist schnelles Handeln gefragt. Melde den Sachverhalt unverzüglich beim Betreiber der entsprechenden Plattform und fordere eine entsprechende Korrektur oder Entfernung der Inhalte.

Eigenständige Pflege von Verzeichniseinträgen

Viele Vergleichsportale und Branchenverzeichnisse bieten die Möglichkeit, Unternehmensprofile selbst zu pflegen und zu aktualisieren. Nutze diese (meist kostenlosen) Optionen, um sicherzustellen, dass alle Informationen zu Deiner Organisation und Deinen Produkten/Diensten korrekt und aktuell sind.

Professionelle Rechtsberatung

Der „Worst Case“ ist eingetreten? Steht eine mögliche Rufschädigung oder gar rechtliche Konsequenzen im Raum, dann solltest Du rechtlichen Beistand in Anspruch nehmen. Ein spezialisierter Anwalt kann Dich dabei unterstützen, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, um Dein Unternehmen vor Schaden und weiteren Risiken zu schützen.

Extra Tipp: Wayback Machine zur Überprüfung älterer Inhalte

Die Wayback Machine ist ein Online-Dienst des Internet Archive, welcher es ermöglicht, frühere Versionen von Webseiten aufzurufen. Das Portal speichert hierfür regelmäßig Schnappschüsse von Millionen von Websites. Internetnutzer können so, den Stand einer Webseite zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit ansehen.

Die Wayback Machine ist daher ein nützliches Tool für Unternehmen, vergangene Darstellungen ihrer Online-Präsenz zu überprüfen, die heute nicht mehr öffentlich zugänglich sind. Dies hilft dabei, gegebenenfalls Beweise für Veränderungen zu sichern, anhand derer sich nachvollziehen lässt, wann bestimmte Informationen veröffentlicht oder auch wieder entfernt wurden.

Mehr rund um das Thema Wayback Machine findest auch in diesem Blogbeitrag: So findest Du gelöschte Webseiten.

Kontinuierliches Monitoring externer Webinhalte lohnt sich

Fremde Webinhalte im Internet können für Unternehmen erhebliche Wettbewerbsnachteile, Reputationsschäden oder rechtliche Konsequenzen mit sich bringen. Daher sollten Unternehmen proaktiv vorgehen, regelmäßig ihre Online-Präsenz überwachen und schnell reagieren, wenn falsche oder irreführende Einträge auftauchen. Das minimiert das Risiko von Haftungsfällen und schützt die eigene Marke im Netz.

Wie prüfst Du Inhalte zu Deinem Unternehmen oder Deiner Marke im Internet? Hinterlasse uns einen Kommentar mit Deinen Tipps, Tricks & Tools!

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